Vernarbender Haarausfall
Ursache für den vernarbenden Haarausfall sind Krankheitsbilder, die in vielen Fällen zu Entzündungsprozessen in der Kopfhaut führen und die Haarwurzelzellen komplett zerstören können. Dazu zählen:
- angeborene Verhornungsstörungen bei bestimmtem Hauterkrankungen (z.B. Ichythosen)
- physikalische oder chemische Verletzungen (z.B. Verätzungen)
- lokale Infektionen mit Bakterien (z.B. Follikullitis, Pilze)
- entzündliche oder immunologische Hauterkrankungen wie Lupus erythematodes, Knötchenflechte oder Sklerodermie
Frühe Diagnose und Behandlung wichtig
Je früher diese Erkrankungen bzw. Verletzungen erkannt werden, desto besser die Prognose. Um eine Vernarbung der Kopfhaut und damit einen langfristigen Haarverlust zu verhindern, ist eine spezifische Therapie der Kopfhautentzündung notwendig. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden.
Haarverlust aufgrund von mechanischem Zug
Starker Zug (Traktion) an den Haaren, der etwa beim Tragen eines Pferdeschwanzes auftritt, kann auf Dauer zu Haarausfall führen. Ebenso können geflochtene Zöpfe, der häufige Gebrauch von Lockenwicklern, Bleichen, Färben und Dauerwellen zu einer Traktionsalopezie führen. In sehr schweren Fällen kann es zu einer vernarbenden Entzündung der Kopfhaut und in der Folge zu permanentem Haarverlust kommen.
Zwanghaftes Ausreißen der Haare
Betroffene Patienten leiden an einer Zwangsstörung. Psychische Belastungen führen zu zwanghaftem Spielen, Drehen und Ausreißen der Haare. In schweren Fällen kann eine vernarbende Alopezie entstehen. Behandelt wird dies in der Regel mit einer Psychotherapie.
© Hedwig Sattler